Contao vs. Wordpress - sieben serien­mäßige Contao Features, die Wordpress nicht hat

Was ist besser Contao oder Wordpress?

Vorweg: das hier ist kein vollständiger CMS-Vergleich. Hier werden besondere Features von Contao vorgestellt . Features, die serienmäßig in Contao erhalten sind und die in Wordpress nicht vorhanden sind. Oder nur durch viel Aufwand und viele Erweiterungen, teils zu erheblichen Kosten, nachgerüstet werden können.

Contao Dateiverwaltung / Bildmanipulation

Das Verwalten von Bilder und Medien ist in Contao sehr intuitiv umgesetzt. Unter dem Punkt System > Dateiverwaltung findet man alle Inhalte die die Darstellung der eigenen Webseite betreffen.

Ordnerstruktur und Drag & Drop bei Contao

Anders als bei Wordpress hat man in Contao nicht nur einfach einen "Pool" von Inhalten. Contao bietet dem Anwender eine klassische, bekannte Ordnerstruktur. Wie Inhalte organisiert werden, ist jedem selbst überlassen. Contao macht dem Anwender keine Vorgaben. Mit wenigen Klicks können komplexe Ordnerhierarchien umgesetzt und Dateien per Drag and Drop hochgeladen werden.

Ordnerbasierte Dateiverwaltung in Contao
Ordnerbasierte Dateiverwaltung in Contao

Datenbankgestützte Dateiverwaltung in Contao

Die komplette Dateiverwaltung in Contao ist datenbankgestützt. Das bedeutet das zu jeder Zeit dem System bekannt ist wo welche Datei mit welchem Namen abgelegt wurde.

Somit ist es möglich Dateien und Ordner nachträglich umzubenennen oder zu verschieben ohne das bestehende Verlinkungen zu diesen Dateien auf der Seite ungültig werden.

Anders als bei Wordpress arbeitet Contao nicht mit starren Verlinkungen. Dateien werden immer nur über die sogenannte UUID referenziert. Mit Hilfe der Datenbank kann so ermittelt werden wo die Datei aktuell liegt.

Bildfunktionen für Redakteure - Bildbereiche einfach wählen

Redakteure können sich bei Contao darüber freuen das Bilder nicht immer unbedingt vorab bearbeitet und zugeschnitten werden müssen. Soll in Contao ein Bild eingefügt werden haben Nutzer die Möglichkeit, unterschiedliche Optionen für den Bildzuschnitt  direkt im entsprechenden Inhaltselement / Bild zu konfigurieren.

Administratoren können Benutzern Vorlagen anlegen. Dies erleichtert den Zugriff auf die gängigsten Bildformate. Sollte ein Bildausschnitt dann doch einmal unvorteilhaft sein hat man als Nutzer die Möglichkeit den "Wichtigen Bereich" eines Bildes zu definieren. In der Dateiverwaltung kann beim Bearbeiten der Datei einfach ein Kasten um das wichtige Motiv gezogen werden und Contao kümmert sich dann darum, das dieser Ausschnitt immer sichtbar bleibt.

Bildbereich im Contao Backend festlegen
Bildbereich im Contao Backend festlegen

Unterstützung für responsive Bilder

In Zeiten in denen Webseiten nicht nur auf dem heimischen Desktop-PC angesehen werden, ist es wichtig, dass Bilder immer für das jeweilige Endgerät passend ausgeliefert werden.

Contao bietet hierfür ein tolles Werkzeug in Form der "Bildgrößen" (zu finden in Themes > Dein Theme > Bildgrößen).

Neben einer "Standardgröße", bestehend aus der Auflösung und der Art des Beschnitts, können wie in einem Stylesheet beliebig viele andere Zuschnitte auf Basis von Breakpoints definiert werden.

Bildanpassung und Verbesserung der Ladegeschwindigkeit

Mit Contao ist es möglich, auf einem Desktop-Browser ein schönes, großes Headerbild auszuliefern, während auf dem Smartphone ein wesentlich kleineres Bild ausgeliefert wird. Damit passt sich nicht nur die Darstellung des Bildes an sondern man verbessert auch automatisch die Geschwindigkeit der eigenen Seite.

WEBP automatisch nutzen

Wer noch etwas mehr Optimierung möchte, hat mit wenigen Klicks die Möglichkeit, PNG, JPEG oder GIF automatisch auf das moderne Bildformat WEBP umrechnen zu lassen. Das spart Dateigröße und bringt natürlich einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber der Auslieferung im Originalformat.

Einfache Migration einer ganzen Installation

Sowohl bei Wordpress als auch bei Contao ist es für Agenturen, Freelancer und Admins notwendig, komplette Installationen von einem Server zum anderen zu verschieben.

Bei Wordpress werden Plugins für komfortable Migration benötigt

Wordpress arbeitet für Bilder und Verlinkungen standardmäßig immer mit einer absoluten URL (https://example.com/images/test.jpg). Das bringt beim Umzug der Seite auf eine neue Domain große Probleme mit sich.

Plugins wie der Duplicator erfreuen sich bei Wordpress Anwendern zurecht großer Beliebtheit. Bei Contao geht es serienmäßig, ganz ohne Erweiterungen.

Über einen einfachen Konsolen-Befehl kann die komplette Contao-Installation in ein sog. TAR-Archiv gepackt werden:

tar czvf contao.tgz .

Dann wird die Datei einfach auf dem neuen Server hochgeladen und genauso einfach wieder entpackt:

tar xzvf contao.tgz

Jetzt nur noch schnell per phpMyAdmin o.Ä. die Datenbank rüberspielen und die neue Datenbankverbindung in die config/parameters.yml eintragen - fertig.

Nutzung von Symfony / Composer bei Contao

Standardisiertes PHP-Framework für Contao statt Eigenentwicklung bei Wordpress

Contao setzt seit Version 4.0 auf das PHP-Framework Symfony Dieses Framework macht einen Großteil der Grundfunktionalitäten aus. Zudem hat das Framework Vorteile gegenüber einer reinen Eigenentwicklung, wie bei Wordpress:

  • Die Basis von Contao wird nicht nur von den Contao Core-Entwicklern gepflegt, sondern nebenbei auch noch von hunderttausenden Symfony Entwicklern weltweit
  • Als Entwickler stehen einem viele Werkzeuge zur Entwicklung von Erweiterungen zur Verfügung
  • Auch Entwickler, die nicht unbedingt mit Contao vertraut sind, werden sich durch die Nutzung von Symfony rasch und einfach in Contao-Projekten zurechtfinden
  • Grundlegend mehr Sicherheit. Denn Symfony kommt natürlich nicht nur bei Contao sondern auch bei vielen anderen CMS und Shopsystemen zum Einsatz

Professionelles Paketmanagement bei Contao

Der Composer ist ein PHP-Paketmanager. Eine Contao-Installation besteht nicht nur aus Contao-spezifischen Erweiterungen, sondern unter der Haube auch aus einigen hundert "Bauteilen" (Dependencies genannt). Diese Bauteile erledigen ganz allgemeine Aufgaben.

Die Nutzung eines Paketmanagers ist daher bei komplexen Systemen, wie einem CMS, absolut sinnvoll:

  • Wenn mehrere Contao-Erweiterungen gemeinsame Dependencies haben, müssen diese nur einmal heruntergeladen werden. Das spart Zeit und Platz.
  • Sollte es eine Sicherheitslücke in einer Dependency geben, muss nicht zwangsläufig gewartet werden bis jeder Entwickler der diese Dependency einsetzt ein Update veröffentlicht. Administratoren können einfach und sofort updaten.
  • Mit einem Blick in die composer.json der Contao-Installation kann man sich direkt einen Überblick verschaffen, welche Erweiterungen zum Einsatz kommen.
  • Composer ist unter PHP-Entwicklern eine Art "Industriestandard" - auch ein Nicht-Contao-Entwickler wird sich darin zurechtfinden.
  • Durch Composer wird sichergestellt, dass eine Contao Erweiterung vollständig kompatibel ist. Nicht nur die Erweiterung an sich muss zur eingesetzten Contao-Version passen, sondern auch alle genutzten Dependencies. Sollte das nicht passen, alarmiert Composer frühzeitig und verhindert somit, dass man sich durch inkompatible Erweiterungen eine Installation kaputt macht.

Kein Paketmanagement-Standard bei Wordpress

Wordpress ist Contao beim Paketmanagement klar unterlegen. Anstatt ein großes, durch die Community gepflegtes Framework einzusetzen, beschränkt sich das Wordpress-Framework auf ein paar wenige Grundfunktionalitäten. Darüber hinaus steht es jedem Wordpress Entwickler frei, Erweiterungen so zu bauen, wie er möchte. Das bringt etwas mehr Flexibilität, jedoch gibt es Einbußen bei Sicherheit, Performance und auch bei der Usability.

Die Nutzung eines Paketmanagers wie Composer ist bei Wordpress zwar grundsätzlich über Umwege möglich, bietet hier aber kaum Vorteile da sich hierzu auch sämtliche Entwickler von Wordpress Erweiterungen auf die Nutzung eines Managers einigen müssten.

Contao Cache ist serienmässig - Wordpress ohne Cache

Webseiten sind heute nicht mehr wie vor 20 Jahren. Bestanden Webseite Anfang der 2000er Jahre noch aus viel statischem Content und Bildern, sind Webseiten heute meist komplexe Webapplikationen. Contao und Wordpress bilden hier keine Ausnahme. Diese Komplexität ist es was Zeit beim Seitenaufruf kostet. Genau diese Zeit kann man sparen durch die Verwendung eines Caches.

Kein strukturelles Cache Konzept bei Wordpress

Wordpress bringt standardmäßig keinen Cache mit. Bei jedem Wordpress Seitenaufruf müssen im Hintergrund immer wieder die gleichen Aufgaben erledigt werden:

  • Anfragen an die Datenbank
  • Programmlogik durchlaufen
  • HTML-Markup zusammenbauen
  • Ausliefern

Wordpress Cache nur mit Plugins

Will man Wordpress Caching beibringen, muss dies über diverse Erweiterungen erledigt werden. Oder einen HTTP-Cache vorschalten. So ein Cache birgt in Wordpress die Gefahr, dass auf der eigenen Seite plötzlich nur noch veraltete Informationen angezeigt werden.

Da es für Wordpress so viele verschiedene Cache-Erweiterungen gibt ist nicht sichergestellt, das jede Erweiterung auch mit dem Cache umgehen kann. Mit Contao ist das wesentlich einfacher.

Serienmäßiger Cache in Contao

In Contao kann und wird alles mögliche standardmässig gecached ohne das Erweiterungen notwendig wären:

  • Datenbankanfragen
  • Bilder
  • ganze Seiten
  • oder nur einzelne Bestandteile einer Seite

Problemlose Cache Steuerung im Contao Backend

Über das Backend kann bei Bedarf, individuell das Cache-Verhalten jeder einzelnen Seite gesteuert werden.

Noch besser ist es jedoch, wenn man das nicht erst tun muss. Aus unserer Erfahrung können wir sagen: Eine ordentlich konzipierte und umgesetzte Contao-Seite benötigt kein komplexes Caching, sie ist einfach immer schnell 😉 Wir sind zertifizierte Contao Agentur und haben über 300 Projekte Contao Erfahrung - fragen Sie uns!

Gerne beantworten wir Ihre Anfrage.

Rechteverwaltung bei Contao serienmäßig - Fehlanzeige bei Wordpress

Benutzer sind im Contao Backend aktiv. Es sind also die internen Benutzer. Ein normaler Benutzer darf grundsätzlich nur das im Backend machen, was ihm erlaubt worden ist. Die Organisation der Benutzer kann bequem in Gruppen erledigt werden. In Gruppen organisierte Benutzer bekommen die Rechte, welche der Gruppe zugewiesen sind. Das beschleunigt administrative Tätigkeiten extrem.

Die Benutzerrechte lassen sich in Contao granular, bis auf Feldebene vergeben. Im Extremfall könnte man beispielsweise einer Person lediglich die Rechte geben, eine bestimmte Überschrift zu bearbeiten. Mehr standardmäßige Flexibilität ist kaum vorstellbar.

Über die Filemounts ist es möglich, Dateizugriffe als Gruppenrecht für die Benutzer zugänglich zu machen - zu mounten. Auf Dateiordner außerhalb des Filemounts haben Benutzer keinen Zugriff. So können Dateien problemlos nach Abteilung, Gruppe oder Funktionalität der Anwender strukturiert und der interne Zugriff abgesichert werden.

Grundsätzlich können auf alle strukturellen Elemente in Contao Benutzerrechte vergeben werden, also auch auf:

  • Formulare
  • Archive
  • FAQ
  • Newsletter
  • Events

Mitglieder sind sozusagen die angemeldeten Benutzer, die registrierten Benutzer der Contao Webseite. Diese melden sich mit ihren Zugangsdaten an und erhalten dann auch Rechte. Ebenso wie bei Benutzern können die Mitglieder komfortabel über Gruppenrechte organisiert werden.

Contao weist angemeldeten Mitgliedern auch ein Home-Verzeichnis zu. So können komfortabel bestimmte Dateien nur bestimmten Mitgliedern oder Mitgliedergruppen zugänglich gemacht werden.

Alle diese Funktionalitäten fehlen bei Wordpress vollständig und sind nur durch aufwändige und / oder kostenpflichtige Erweiterungen nachzurüsten. Immer mit dem bleibenden Nachteil gegenüber Contao. Contao Rechteverwaltung ist Coreangelegenheit und damit immer aktuell, stabil und sicher.

Contao Benutzerrechte festlegen
Contao Benutzerrechte festlegen

Zwei-Faktor-Authentifizierung

Gerade Wordpress, welches seit vielen Jahren Probleme mit Security, löchrigen Erweiterungen und Fehlern, welche die Sicherheit beeinträchtigen zu tun hat, bietet keine serienmäßige Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch hier muss wieder auf Wordpress Erweiterungen zurückgegriffen werden, die an sich schon wieder ein Risiko darstellen können. Beim Thema Sicherheit wäre für Wordpress ein besserer Standard durchaus wünschenswert.

Serienmäßige Zweifaktor Authentifizierung bei Contao ab 4.8

Die Contao Entwickler haben  auf die Wünsche der Contao Community gehört. Seit der Contao Version 4.8 gibt es die Möglichkeit, mit einem Frontendmodul die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu nutzen. Das hochwirksame Sicherheitsmerkmal lässt sich individuell pro Benutzer aktivieren. Bei der Konfiguration kann festgelegt werden, ob die Zwei Faktor Authentifizierung für Contao Mitglieder verpflichtend ist, oder nicht.

Aktiviert man die Zwei-Faktor-Authentifizierung in Contao muss, wie woanders auch üblich, ein Verifizierungscode eingegeben werden. Dieser lässt sich durch standardisierte Zwei-Faktor-Apps generieren. Wie beispielsweise durch 1Password, Google Authenticator, LastPass, Microsoft Authenticator.

Für den Fall der Fälle lassen sich bequem Backupcodes erstellen, damit ein gesicherter Zugriff auch ohne Authenticator möglich ist. Eine verifizierte Anmeldung kann zudem bis zu 60 Tage Gültigkeit haben, bevor eine erneute Authentifizierung notwendig wird.

Fazit Contao vs. Wordpress

Natürlich ist Wordpress das weitaus verbreitetste CMS. Gerade deswegen ist es unverständlich, dass so viele, sinnvolle Funktionalitäten nach wie vor fehlen. Contao punktet bei vielen wichtigen Bereichen klar. Viele wertvolle Funktionalitäten gibt es mit Contao serienmäßig. Dadurch ist der Sicherheitslevel höher, die Funktionalität wesentlich eher gewährleistet, unter anderem auch bei Updates.

Für Entwickler ist Contao einfach wunderbar. Das PHP-Framework Symfony und der Composer bieten alles, was das Entwickler Herz begehrt. Standardmäßig.

Sehr viele Funktionalität muss bei Wordpress teuer erkauft werden. Entweder durch viele Erweiterungen, die eine Installation unsicher machen können. Denn wenn man für alles mögliche eine Erweiterung braucht ist nicht sicher, dass die Erweiterungen untereinander funktionieren. Auch ist jede Erweiterung eine potenzielle Sicherheitslücke. Wordpress Administratoren müssen ständig nach Updates für Erweiterungen Ausschau halten.

Teuer macht Wordpress auch, dass viele Erweiterungen kostenpflichtig sind. Teilweise mit erheblichen Kosten verbunden sind beispielsweise Lösungen für Benutzerverwaltung und Mitgliederbereiche. Contao bietet out of the Box granulare Rechtesteuerung.

Anwender sind oft verloren im Wordpress Dateisystem. Contao bietet hier mit seiner Ordnerstruktur, den Rechtevergaben und der Datenbank gestützten Verwaltung die deutlich bessere und performantere Alternative.

Wie Eingangs gesagt - das ist kein vollständiger CMS Vergleich. Der Beitrag soll die Aufmerksamkeit auf Contao Features lenken, die Wordpress nicht hat. Zur Entscheidung, ob Wordpress oder Contao eingesetzt werden soll, tragen sicher noch weitere Kriterien bei.

Gerne erläutern wir weitere Fragen zu Contao

Contao kann viel. Noch viel mehr, als in den kurzen Artikel gepasst hätte. numero2 hat über 300 Projekte mit Contao realisiert und kennt die Grenzen und Möglichkeiten genau. Wenn Sie Fragen haben, wissen möchten ob Contao für Sie und Ihr Projekt in Frage kommt, fragen Sie uns bitte. Wir freuen uns auf Ihre Frage.

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Über den Autor

Torsten Materna

Torsten Materna ist seit 1992 in der Digitalbranche tätig. Er ist Experte im Onlinemarketing und hat sich besonders auf die Bereiche strategische Webseitenkonzeption, Suchmaschinenoptimierung (SEO), Contentoptimierung und Kampagnen auf Facebook und mit Google Ads spezialisiert. Contao ist sein bevorzugtes System seit 2007. Sein Wissen gibt Torsten Materna gerne als Sprecher auf Konferenzen, bei Workshops und in Fachartikeln weiter.